Nach der langen Durststrecke ohne Konzerte rockte am letzten Freitag der Solothurner Blues-Hexenmeister Philipp Bluedög Gerber mit Band die Bühne im Bogenkeller. Trotz den 2G+-Einschränkungen ein gelungener Start in Richtung Normalität.
Fast zwei Jahre lang mussten die treuen Fans warten, bis endlich wieder einmal Instrumente eingestöpselt werden konnten. Dass dabei einer der angesagtesten Schweizer Bluesmusiker auf der Bühne stand, freute nicht nur die Veranstalter, sondern auch die zahlreich angereisten Besucher im gut gefüllten Bogenkeller.
Vor kurzem spielte Gerber noch im Vorprogramm von Eric Clapton und mit dem Bluesmusiker Marc Amacher war er im Duo unterwegs. Doch jetzt ist wieder Trio-Zeit angesagt! Das Markenzeichen des 1974 geborenen Selfmade-Gitarristen ist sein Rauschebart und sein harter Blues, der die Schönheit des Unperfekten pflegt. Seine Art die Saiten seiner Gitarre zu bearbeiten ist unnachahmlich und sorgte für viel Szenenapplaus. Kaum einer fühlt und spürt den Blues so wie er – ein Mann, der die feinen Töne des Blues zerbrechlich leise spielt und danach brachial aufdreht und die Mauern des Bogenkellers erzittern liess. Was er und seine Mitmusiker boten, muss in die Kategorie „Ehrlicher, harter Bluesrock vom Feinsten“ eingestuft werden. Bluesrock mit ausufernden Gitarrensolis und kernigem Gesang sorgten für reichlich Blues-Power, die solange vermisst werden musste. Etienne Issartel (Drums) und Yves Horisberger (Bass) waren dabei für den treibenden Groove zuständig.
Auf dem Programm standen vor allem Songs aus der neuen Doppel-CD, die mal laut, mal leise herüberkamen. Auch einige Klassiker der Bluesgeschichte standen auf der Setliste und kamen in neuem, unverkennbaren Gewand daher. Unter anderem interpretierte das spielfreudige Trio nach drei Stunden Konzertdauer als letzte Zugabe „With A Little Help From My Friends“ von den Beatles. Dieser von unzähligen Bands gecoverte Song war der Schlusspunkt einer unvergesslichen Blues Night, die nach so langer konzertloser Zeit nicht besser hätte ablaufen können.
© by Bluesclub Bühler
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